Interview

10 Fragen an Anna Otto

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich habe schon als Kind viele Stunden mit Malen verbracht, weil es mir einfach Freude machte. Damals hatte ich u. a. mal den Traum, Muster für schöne Kleiderstoffe zu entwerfen. Ist aber natürlich gaaanz anders gekommen! Doch nach langen Jahren ohne das Malen stellte sich heraus, dass ich es wohl doch einfach tun muss!

Was inspiriert Sie? Wie finden Sie Ihre Motive?

Beim Malen habe ich manchmal eine Idee, die ich dann versuche, umzusetzen. In den meisten Fällen entwickelt sich das Gemalte dann aber zu etwas ganz anderem. Beim Fotografieren gehe ich einfach durch die Gegend, manchmal habe ich das Gefühl, eine eingebaute Kamera zu haben. Leider lassen sich nicht alle gesehenen Wunder fotografisch einfangen.

Wo entstehen Ihre Kunstwerke?

Mit dem Fotoapparat unterwegs beim Spaziergang, im Urlaub, im Garten ohne Plan. Die Malereien entstehen in einem Raum in meinem Zuhause, den ich mittlerweile liebevoll "mein Atelier" nenne. Auch am Tablett sind viele meiner Bilder entstanden, als mein Atelier mal nicht greifbar war.

Wie haben Sie Ihr künstlerisches Handwerk gelernt?

Durch jahrelanges Probieren, Schauen, Verwerfen, Neubeginnen, Zeigen, Ändern, niemals Aufhören und viel Spaß und Geduld.

Was ist für Sie persönlich das Wichtigste, das jemals jemand über ein Kunstwerk von Ihnen gesagt oder geschrieben hat?

So viel ist über meine Kunstwerke noch nicht gesprochen worden, daher kann ich hier nicht so viel vorweisen. Vielleicht, den Satz "Mach auf jeden Fall weiter" oder "Du bis viel zu günstig". Wenn Freunde oder Verwandte sagen, dass ihnen etwas von mir gefällt, bin ich mir leider nie ganz sicher, ob Sie mir nicht nur etwas Nettes sagen wollen - An meinem "künstlerischen Selbstbewusstsein" muss ich noch arbeiten! (Das ist zum Beispiel auch etwas, das man mir schon oft gesagt hat!)

In 3 Sätzen: Warum machen Sie Kunst?

Weil ich Freude daran habe. Weil ich hoffe, dass das, was ich erschaffe, auch anderen gefällt. Vielleicht auch, um etwas Schönes zu erschaffen, das hier bleibt, wenn ich einmal gehen muss.

Welche Techniken bevorzugen Sie und warum?

Ohne ersichtlichen Grund habe ich mich anfangs für die Acrylmalerei entschieden. Nach und nach kamen auch Öl- und Pastellkreide, Pouringmaterial, Kohle, Tinte und Kaffee dazu. Was mich aber auch immer wieder interessiert, ist das Verarbeiten von irgendwelchen Materialien, wie z. B. Altpapier, getrocknete Pflanzenteile, Dinge, die man eigentlich wegwirft ... vielleicht ein wenig Nachhaltigkeit auch auf diesem Gebiet.

Wie lange brauchen Sie in der Regel für ein Kunstwerk?

Das ist total unterschiedlich und von der Stimmung, meiner Freizeit, der Größe des Objekts abhängig. Es kommt vor, dass etwas sehr schnell fertig ist und mir auch spontan so gut gefällt, dass ich nichts verändern möchte. Dann ist es aber genauso möglich, dass ich nach einem halben Jahr etwas anschaue und beschließe, es völlig umzugestalten. Wichtig ist es, dass das Objekt "mit mir spricht" und mir "seinen Namen nennt" - dann ist der Zeitpunkt da, es auf die Welt loszulassen!

Gibt es Menschen, die Ihre Kunst beeinflusst haben?

Ich denke nicht , dass sie meine Kunst beeinflusst haben aber es gibt zwei liebe Freundinnen, die mich sehr ermutigt haben, auf meinem "künstlerischen Pfad" weiter zu gehen. Dafür bin ich sehr dankbar. Auf jeden Fall lasse ich mich gern von der Natur, von Bildern anderer Künstler und natürlich von den Ereignissen des persönlichen Lebens inspirieren.

Welche Frage haben wir Ihnen nicht gestellt, die Sie hier gerne noch beantworten möchten?

Vielleicht, wie ich die Preise für meine "Werke" berechne. Es ist mir bewusst, dass man seine Kunst nicht zu günstig verkaufen soll. Wenn man aber noch "keinen großen Namen" hat, ist das wirklich schwierig. Ich finde den Gedanken gut, dass auch Menschen mit wenig Geld sich ein Unikat leisten können. Meiner Meinung nach ist es auch hier so, dass das Objekt mit dem "Käufer" spricht. Allerdings sind die Begriffe "günstig" und "teuer" ja auch für jeden Menschen etwas anderes.