Beschreibung

"LE JOUR OUBLIÉ"
Öl auf Leinwand, 200x125cm², 1996-2014 , eigene Sammlung

Ein Portrait meiner Frau Nadine beim Cellospiel in einer englischen Kathedrale, an dem ich seit 18 Jahren gearbeitet habe.
Meine ersten Skizzen entstanden während meines Abiturs 1996, Jahre bevor ich Nadine kennen lernen durfte und auch lange vor meinem fast tödlichen Schlaganfall. Ursprünglich als Diptychon geplant mit einem berittenen Pferd in der Brandung hat es 2014 die Vollendung mit dem Portrait Nadines erfahren, da sich meine Liebe und Leidenschaft als glücklicher Familienvater gewandelt hat.

Die vertikalen, aufstrebenden Linien der gotischen Architektur kontrastieren mit der surrealistischen Szenerie eines tosenden Meeres voller zufälliger, organischer Wellenformen. Durch das Säulentor erhascht der Betrachter einen Blick zum diesigen Himmel als einziger Lichtquelle, der den Horizont in der verlorenen Weite des Ozeans in der Ferne berührt.
Nadines Cellospiel befindet sich in einer mit Morgenlicht durchflutenden Halle mit fantastischer Akustik, deren Klänge nur durch das Rauschen der unzähmbaren Wellen unterbrochen wird. Die Architektur rahmt ihr Cellospiel, das erhöht in der rechten Bildecke stattfindet, ein und nimmt die organischen Formen des Meeres mit der Architektur des Deckengewölbes wieder auf. Der Gischt strotzend spielt Nadine ihre Cellosonate und wird dabei nur von mittelalterlichen Gesichtsreliefs der Säulen mit schwerelosen Fragmenten getragen, aus deren Mund eine schwere Eisenkette gespannt ist, die sie hält.


"THE LOST DAY"
A portrait of my wife Nadine, playing the violoncello at an English cathedral that I have painted for 18 years.
My first sketches were made years before I have first met her and even long before my near-fatal stroke in 2002. In 2014 it was completed.
oil on canvas, 200x125cm², 1996-2014, collection of artist


© Daisuke Schneider, daisuke-art.com, Germany, 2014